Was tut sich im Naturium am Inn? Hier erfahren Sie Aktuelles zu unseren Veranstaltungen und Projekten sowie zur Tier- und Pflanzenwelt im Unteren Inntal.
Hier geht es zu unseren Veranstaltungen mit der Möglichkeit zur Buchung.
Die Stauseen am Unteren Inn gehören zu den wichtigsten Drehscheiben im interkontinentalen Vogelzug zwischen Europa, Afrika und Asien. Auf den Schlickbänken und seichten Verlandungszonen versammeln sich zahlreiche Watvögel, Enten und andere Wasservögel, um auf ihrem Weg in südlichere Gefilde zu rasten. Zu dieser Jahreszeit findet sich die größte Vielfalt an Vogelarten auf den Innstauseen. Wir gehen zur Vogelbeobachtung an den Eringer Stausee.
Die Strecke ist für Rollstuhlfahrer noch tauglich, jedoch ist eine Begleitperson zweckmäßig.
Dauer: ca. 2 Stunden, Teilnahmegebühr: 3 € (Kinder frei)
Treffpunkt: Naturium am Inn, Innwerkstr. 15, 94140 Ering
Wir bitten um Anmeldung!
Anmeldung über das Online-Buchungsportal im Veranstaltungskalender auf unserer Homepage www.naturium-am-inn.eu, per E-Mail an naturium[at]rottal-inn.de oder unter Tel. 0049 (0)8573-1360.
Eine Einladung, um mittels der Kraft der eigenen Schritte und mit allen Sinnen die vielfältige Umgebung bzw. die Schönheit unserer Innauen zu genießen. Achtsamkeitsimpulse runden diese kleine Auszeit ab, denn Experten sind sich sicher, dass bereits eine Stunde bewusste Bewegung ausreicht, um in echte Entspannung zu kommen. Jeder Schritt draußen ist Balsam für Seele, Geist und Körper. Wer sich für ein bewusstes Wandern begeistern kann, geht neue Wege, erlebt den eigenen Körper klarer und erlebt die Natur als Coach zur eigenen Mitte.
Mindestalter 15 Jahre, für die Mitnahme von Hunden nicht geeignet.
Dauer: ca. 2,5 Stunden, Teilnahmegebühr: 3 € (Kinder frei)
Treffpunkt: Naturium am Inn, Innwerkstr. 15, 94140 Ering
Wir bitten um Anmeldung!
Anmeldung über das Online-Buchungsportal im Veranstaltungskalender auf unserer Homepage www.naturium-am-inn.eu, per E-Mail an naturium[at]rottal-inn.de oder unter Tel. 0049 (0)8573-1360.
Im Mai wurde in feierlichem Rahmen der staatlich anerkannten Umweltstation Naturium am Inn das „Qualitätssiegel Umweltbildung.Bayern“ verliehen.
Das Qualitätssiegel steht für hochwertige Bildungsarbeit im Bereich Umweltbildung und nachhaltige Entwicklung. Die Voraussetzungen sind unter anderem ein fundiertes pädagogisches Konzept, fachliche Qualifikation und Fortbildungen des Personals, die Orientierung an den Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung sowie kunden- und handlungsorientierte Angebote. 143 Qualitätssiegelträger gibt es bereits in Bayern. Das Qualitätssiegel wird für einen Zeitraum von drei Jahren verliehen.
Claudia Schmidt, Leiterin des Naturium am Inn, nahm die Urkunde von Marc Haug, Mitglied im Kernteam „Umweltbildung.Bayern“ (im Bild li.), und Dr. Christian Barth, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz (re.), entgegen.
In Zusammenarbeit mit Menschen aus der Region - von Jung bis Alt - hat die Umweltstation Naturium am Inn im Rahmen des vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geförderten Projekts "Zeitzeugen der Inn-Entwicklung" eine sehenswerte Ausstellung zur Geschichte des unteren Inn zusammengestellt. Auf interaktiven Drehscheiben, Roll-Ups und mittels einer Audio-Station finden sich interessante Geschichten, Daten und Bilder sowie kreative Darstellungen zur Entwicklung des unteren Inn.
Die Ausstellung ist zur Zeit wieder verfügbar.
Infos zur Buchung der Wanderausstellung gibt es im Naturium per E-Mail an naturium@rottal-inn.de oder telefonisch über 0049 (0)8573 1360.
Wir freuen uns auf Ihre Anfragen!
An der Außenwand des Naturium Ering befindet sich seit Sommer 2022 ein Defibrillator. Dieser ist ganzjährig öffentlich zugänglich und kann bei Notfällen auch durch Laien bedient werden. Das Gerät gibt dazu bei Benutzung selbst Anweisungen. Weitere Informationen gibt es auf der Seite der Gesundheitsregion plus.
Die nächsten Defibrillatoren in Ering befinden sich an der Sparkasse, der VR-Bank und am Feuerwehrgerätehaus. Weitere Standorte finden Sie auf der Webseite der Gemeinde Ering.
Der Große Flusserlebnistag 2024 am Unteren Inn, den u. a. das Naturium am Inn organisierte, war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Viele Familien kamen vergangenen Samstag, 21. September zu dem Aktionstag rund um das Kraftwerk Ering-Frauenstein, um sich über das Umgehungsgewässer sowie die dortige Tier- und Pflanzenwelt zu informieren.
Das Angebot umfasste spannende Informations- und Mitmach-Stationen sowohl auf der Eringer als auch auf der Frauensteiner Seite des Inns. So stellte beispielsweise die Kreisentwicklung des Landratsamtes Rottal-Inn Daten und Fakten zur Energiegewinnung im Landkreis mithilfe des neuen Energiemonitors vor. Damit lässt sich u. a. die aktuelle Stromerzeugung im Landkreis sowie der Verbrauch in Echtzeit verfolgen. Mehr dazu unter www.rottal-inn.de/energiemonitor.
Anhand von ausgestellten Präparaten erfuhren die Besucher am Stand des Naturium am Inn allerhand Wissenswertes über heimische Reptilien und Amphibien und das Interreg-Projekt INNsieme connect informierte über länderübergreifenden Artenschutz am Inn.
Unterhalb des Inndammes auf deutscher Seite ging es um seltene und gefährdete Insekten. Hier suchten nicht nur die Kinder, sondern auch viele Erwachsene auf dem Damm nach Schmetterlingen und anderen Insekten und ließen sich diese von Walter Sage von der Zoologischen Gesellschaft Braunau benennen und erklären. Ein Stück weiter durfte man das echte Fell eines Bibers streicheln und dabei entdecken, dass sich dieses unerwartet weich anfühlt. Der Biber hat, besonders am Bauch, um die 23.000 Haare auf einen Quadratzentimeter. Dass der Biber ein echter Förderer der Artenvielfalt ist, lernte man hier auch. An der Fischwanderhilfe gab es einen Überblick, welche Fische im Inn vorkommen. Wo der Inn entspringt und wo er mündet, wussten schon ganz viele, aber wie sieht sein Verlauf durch die Schweiz, Österreich und Deutschland überhaupt aus? Das erfuhr man beim Inn-Puzzle.
Weiter ging es auf der Frauensteiner Seite des Inns bei der Vogelbeobachtung. Durch zwei leistungsstarke Spektive ließen sich Möwen, Reiher und Brachvögel ganz genau betrachten. Im Unterstand des Naturium auf dem Festplatz der Burg Frauenstein entstanden kleine Kostbarkeiten aus Steinen, die von Kindern mit wunderschönen Motiven bemalt wurden. Spielerisch lernten vor allem die kleinsten Besucher viel über die Lebensräume der tierischen Bewohner im Europareservat Unterer Inn. Alle, die ihre Stempelkärtchen an den einzelnen Stationen abstempeln ließen, durften sich zum Schluss im Naturium ein kleines Geschenk abholen.
Alle am Aktionstag Beteiligten bedanken sich für die überaus positive Resonanz zum Großen Flusserlebnistag und freuen sich schon auf den nächsten spannenden Aktionstag im kommenden Jahr.
Eine spannende Aktion im Naturium in Ering war der „Infotag Reptilien und Amphibien“.
Der Reptilien- und Amphibienberater des Landkreises Rottal-Inn, Daniel Renner, hatte äußerst interessante Exponate aus der Welt der heimischen Herpetofauna mitgebracht. Zu sehen waren unter anderem in Gläsern mit Alkohol eingelegte Äskulapnattern, Ringelnattern, Schlingnattern, Gelbbauchunken, Wechselkröten, Mauer- und Zauneidechsen, Feuersalamander, Gras- und Springfrosch sowie Grünfrösche aller Art sowie eine Sumpfschildkröte. Weiterhin ausgestellt waren trockene Schlangenhäute, die von den Schlangen bei der Häutung abgestreift worden und von Daniel aufgefunden waren. Auch leere Schlangeneier waren zu sehen, aus denen die jungen Schlangen bereits längst geschlüpft waren.
Auf die interessanten Fragen der zahlreichen Besucher, zum Thema Schlange und Co., hatte Daniel Renner fachlich kompetente Antworten und konnte so manche Vorurteile und auch Fehlinformationen berichtigen.
So zum Beispiel, dass es Kreuzottern nicht hier bei uns in den Auen am Unteren Inn gibt, jedoch durchaus in den Mooren, wie u. a. dem Ibmer Moor oder dem Donaumoos sowie im Bayerischen Wald. Interessant auch, dass Grasfrösche und Springfrösche sich so ähnlich sehen, dass man sie schnell verwechseln kann. Sie sind aber an der Länge der Sprungbeine zu unterscheiden, demnach auch an der Weite ihrer Sprünge.
Das Team vom Naturium hat sich sehr gefreut, dass Daniel Renner und Patrick Weikenkas, der ihn als ehrenamtlicher Naturium-Guide unterstützte, sich die Zeit genommen haben, einen Tag lang die Welt von Äskulapnatter, Gelbbauchunke und Co. den Besuchern des Naturiums nahezubringen.
Wir sagen vielen Dank!
Bei der Exkursion des Naturium am Biotopacker in Eglsee, anlässlich des Tages der Artenvielfalt, haben die Teilnehmer viele verschiedene Arten entdecken können.
Auf dem blütenreichen Damm sowie auch auf dem Biotopacker hat sich eine artenreiche Pflanzengesellschaft präsentiert: unter anderem die Rote Heckenkirsche, Baldrian, Gilbweiderich, Schwarze Königskerze, Majoran, Mädesüß, Steinklee, Natternkopf, Tausendgüldenkraut.
Mit Hilfe von Insektenspezialist Walter Sage, Zoologische Gesellschaft Braunau, der das Naturium an diesem Tag mit seinem reichen Fachwissen unterstütze, konnten wir z. B. folgende Insekten aufspüren: Großer Feuerfalter, Pflaumen-Zipfelfalter, Idas-Bläuling, Später Königskerzen-Mönch, Blaue Federlibelle, Hufeisen-Azurjungfer, Dünen-Sandlaufkäfer, Gemeiner Bienenkäfer, Hummel-Waldschwebfliege.
Unter den Vögeln stachen vor allem verschiedene Schwalbenarten, Goldammer, Stieglitz, Grünspecht, Zaunkönig und Teichrohrsänger heraus. Eine Schlingnatter, Teichmolchlarven und einige Seefrösche konnte man in die Listen eintragen.
Das Resümee: es wurden zwar erfreulicherweise viele Arten entdeckt, insgesamt aber ist wiederum ein Rückgang der Arten zu verzeichnen.
Daher ist es immer wieder wichtig, sich vor Augen zu führen, dass die „wilde Ecke“ im Garten den Erhalt nützlicher Insekten sichern helfen kann, und in weiterer Folge das Überleben von Vögeln, Reptilien und Amphibien.
Seit neuestem laden attraktive Geräte im Außengelände des Naturium am Inn in Ering Groß und Klein zum Bewegen ein. Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene können sich auf dem neuen Balancierpfad im Klettern und Balancieren ausprobieren.
12 verschieden lange, schwere Rundholz-Stämme sind vom Gärtnertrupp des Landkreises Rottal-Inn mittels Betonfundamenten sicher im Boden fixiert worden. Die glatt geschliffenen, hochwertigen, naturbelassenen Holzstämme bieten in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden vielfältige, spannende Bewegungsmöglichkeiten. Hierbei wird die gesamte Körperkoordination samt der zugehörigen Sensorik auf einem kreativ angelegten Pfad spielerisch gefordert und trainiert. Bereits die ganz Kleinen können hier an der Hand eines Erwachsenen spielerisch ihr Gleichgewicht schulen. Auf den sicheren Konstruktionen lernen sie Schritt für Schritt Konzentration und Ausdauer.
Im weiteren Verlauf des Pfades trifft man auf ein Holz-Klang-Spiel aus verschiedenen Holzarten, das von den ehrenamtlichen Naturium-Guides Dr. Albert und Isolde Ulbig konzipiert wurde. Beim Anschlagen mit einem Holzstab kann man ganz unterschiedliche Klänge ertönen lassen.
Am Ende der Strecke steht ein Weidentunnel. Die Weidenstecken wurden gemeinsam mit den Vorschulkindern aus dem Eringer Kindergarten in die Erde gesteckt. Daher ist er noch ganz frisch und muss erst anwachsen, bevor man durch den Tunnel hindurchgehen kann.
Alljährlich wird am 21. Mai der europäische Natura 2000-Tag gefeiert. In diesem Jahr wurde er zum Anlass genommen, die im Bau befindliche neue Fischaufstiegshilfe am Kraftwerk Braunau-Simbach vorzustellen.
Der Kraftwerksbetreiber Verbund richtete gemeinsam mit der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) und dem Naturium am Inn ein spannendes Auen-Erlebnis für geladene Gäste sowie einen Familiennachmittag mit Stationenbetrieb für Groß und Klein aus.
Einleitende Grußworte sprachen neben Verbund-Projektleiter Herfried Harreiter, Regierungspräsident von Niederbayern Rainer Haselbeck, die stellvertretende Landrätin des Landkreises Rottal-Inn, Edeltraud Plattner, und Christoph Stein vom bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
Am Kraftwerk Braunau-Simbach sind die Arbeiten für ein Umgehungsgewässer fast abgeschlossen, das im Rahmen des EU-Projektes „LIFE Riverscape Lower Inn“ die Auenrenaturierung im Natura 2000-Gebiet am Europareservat Unterer Inn zum Ziel hat. Hier soll die Durchgängigkeit für Fische gewährleistet sein, aber auch Lebensraum für unterschiedlichste Natura 2000-Arten bei den Kraftwerken geschaffen werden. Ende Juni sind die Erd- und Betonbauarbeiten voraussichtlich abgeschlossen, ab September soll dort schon Inn-Wasser fließen.
Ausführungen von Projektleiter Roland Schmalfuß vom Verbund und Landschaftsplaner Thomas Hermann gaben einen Einblick in die Planung des 3,1 Kilometer langen Umgehungsgewässers und seine Wichtigkeit für tausende Arten, wie Fledermäuse, Zauneidechse und Fische, die früher im und am Inn vorkamen und hier einen neuen Lebensraum finden sollen. Der Gewässerökologe Gerald Zauner präsentierte einige Inn-typische Fischarten, wie beispielsweise Rotfeder, Aitel, Nase und Nerfling, die er für die Gäste in Aquarien mitgebracht hatte.
Anschließend ging es noch an das bereits vor fünf Jahren fertig gestellte Umgehungsgewässer am Kraftwerk Ering-Frauenstein. Hier gewannen die Besucher einen ersten Eindruck, wie das Umgehungsgewässer Simbach-Braunau in ein paar Jahren aussehen könnte. Begrüßt wurden die Gäste von einer Gruppe Kindergartenkinder aus Ering. Gemeinsam mit Naturium-Guide Nils Diezmann konnten sie beim Umweltbildungsprogramm
„Flusserlebnistag“ des Naturium am Inn, den Lebensraum Inn mit seinen tierischen und pflanzlichen Bewohnern spielerisch kennenlernen. Am Erlebnis-Pavillon bauten sie mit Freude ihre eigenen Flussläufe in den Sandhaufen und beobachteten, welche Gestaltungskraft das Wasser hat.
Am Nachmittag konnten sich Besucher und Familien an verschiedenen Ständen zu den Lebensräumen am Inn informieren. Unter anderem wurde bei der ANL das Thema Amphibien vorgestellt, bei der Unteren Naturschutzbehörde Rottal-Inn der Biber, bei der Station des EZB Zauner die Fische, bei der Zoologischen Gesellschaft Braunau die Insekten der Inndämme, bei Karl Billinger die Vögel des Inns und beim Naturium lernte man die Vögel der Auwälder und Bodenbrüter wie den Flussregenpfeifer kennen.
Wir schauen auf einen sehr erfolgreichen Tag zurück, an dem die Bedeutung des Natura 2000-Netzwerkes anhand der grenzübergreifenden Zusammenarbeit am Unteren Inn als hervorragendes Beispiel hervorgehoben werden konnte. Zusätzlich wurde allen Teilnehmenden verdeutlicht, wie wichtig die verschiedenen Lebensräume auf kleinem Raum für die Artenvielfalt sind.
Im Rahmen eines durch INTERREG geförderten Projekts mit dem Namen “Interreg Bayern-Österreich - Kofinanziert von der Europäischen Union” haben der Landkreis Rottal-Inn und die Gemeinde Mining in Oberösterreich als Träger des Naturium am Inn – wie bereits erstmalig im Jahr 2021 – in einer zweiten Ausbildungsrunde grenzübergreifend naturbegeisterten Menschen aus der Region die Möglichkeit gegeben, ehrenamtlich als Naturführer aktiv zu werden. Bei einer offiziellen Abschlussveranstaltung der Ausbildung, überreichte die stellvertretende Landrätin Frau Edeltraud Plattner den 23 frischgebackene „Naturium-Guides“ ihre Ernennungsurkunde. Sie sind nun als ehrenamtliche Naturführer für das Naturium am Inn im Einsatz, um dort künftig die staatlich anerkannte Umweltstation bei Führungen, Workshops, im Rahmen der Umweltbildung und bei Veranstaltungen zu unterstützen.
„Sie sind Botschafter der Natur. Sie sind diejenigen, die uns auf faszinierende Reisen durch unsere Flora und Fauna begleiten. Sie lehren uns, die Schönheit und Vielfalt der Natur zu schätzen und tragen dazu bei, das Bewusstsein für Umweltfragen zu schärfen. Ihre Leidenschaft und Hingabe für die Natur sowie Ihr Einsatz sind aller Ehren wert“, so die stellvertretende Landrätin Edeltraud Plattner in ihre Ansprache bei der Abschlussfeier im Gewölbe der Burgschänke Frauenstein. „Ich gratuliere Ihnen heute zur bestandenen Prüfung, vor allem aber wünsche ich Ihnen viel Freude an Ihrer neuen Aufgabe“, gratulierte Plattner den ehrenamtlichen Naturführern.
In der halbjährigen Ausbildung wurden Inhalte zu Natur und Landschaft am Unteren Inn, Vegetation, Fauna, Naturschutz, Geschichte, Tourismus, Umweltbildung, Recht, Kommunikation, Führungsdidaktik sowie Erste Hilfe vermittelt.
Auch Josef Zechmeister, Bürgermeister der Gemeinde Mining sowie Dorena Buchmeier, Leiterin des Naturium am Inn gratulierten den neu ernannten Naturium-Guides recht herzlich und überreichten kleine Präsente an die Absolventen. Darüber hinaus waren Brigitte Dieplinger für INTERREG sowie einige Referenten der Ausbildung bei der Abschlussfeier zu Gast, darunter Gebietsbetreuerin Unterer Inn, Andrea Bruckmeier, Walter Sage von der Zoologischen Gesellschaft
Braunau, Reptilien- und Amphibienbeauftragter des Landkreises Rottal-Inn, Daniel Renner sowie der Naturium-Guide aus der ersten Ausbildungsrunde, Fritz Burgstaller, als Vogelkundler.
„Das Team des Naturium am Inn freut sich über die Unterstützung durch die ehrenamtlichen Naturium-Guides“, so Leiterin Dorena Buchmeier, die betonte: „Dadurch können wir noch mehr Führungen über das Europareservat Unterer Inn für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Vereine, Universitäten und Firmen anbieten sowie Umweltbildungsprogramme für Kindergärten und Schulen umsetzen. Herzlichen Dank allen Ehrenamtlichen für dieses großartige Engagement – wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!“
Weitere Informationen zum Naturium am Inn jederzeit unter www.naturium-am-inn.eu sowie auf Social Media: www.facebook.com/naturium.am.inn und www.instagram.com/naturium_am_inn
Die Workshops von Naturium-Guide Patrick Weikenkas aus unserem Veranstaltungsprogramm erfreuen sich großer Beliebtheit. Grund genug dafür, dass wir in diesem Jahr den Workshop „Igelschlafhaus bauen“ zwei Mal angeboten haben.
Alle unsere Workshops sind sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geeignet. Es stellt sich zwar immer wieder heraus, wie eifrig und geschickt selbst jüngere Kinder schon ans Bauen gehen, aber von Mama oder Papa wird doch immer wieder eine helfende Hand gebraucht.
Da ist was los im Naturium: das Schleifpapier wird zur Hand genommen um die Bretter schön glatt zu schleifen, Bohrer, Schrauber und zum Schluss oft auch noch Pinsel und Farbe, um das Haus für den Igel besonders schön zu gestalten. Assessoires aus Treibholz beispielsweise geben dem Häuschen noch den letzten Schliff. Sodann, wenn die Farbe – die nur auf den Außenseiten aufgetragen wird – getrocknet ist, kann das Häuschen in den Garten umziehen.
Für das Igelschlafhaus sollte man einen zuggeschützten und schattigen Platz im Garten suchen. Ein möglichst trockener, wasserdurchlässiger Untergrund, evtl. ein Kies-Sand-Gemisch, ist wichtig, damit sich keine Staunässe bildet. Für die Inneneinrichtung sorgt der Igel meistens selber, freut sich aber, wenn die Winterstube bereits mit trockenem Laub und Stroh ausgepolstert ist. Wenn man das Häuschen dann noch mit einer Lage Zweigen und Herbstlaub von außen schützt, wird sich beim ersten Frost sicher bald ein Igel einfinden der für den Winterschlaf einzieht.
Oft erst im April wenn es nicht mehr friert, wird der Igel allmählich wach. Bis dahin sollte man nicht zu neugierig sein, und vorher nachschauen, ob er wohl noch schläft. Ein kleiner Zweig, vor den Eingang des Häuschens gelegt, zeigt ob der Stachelritter schon draußen unterwegs war oder nicht. Sollte er im zeitigen Frühjahr
durch warme Temperaturen wach geworden sein, kann man ihm ein Schälchen mit getreide- und zuckerfreiem Katzenfutter anbieten, immer ohne die Sauce und das Gelee. Auch Brekkies bieten sich an, vor allem, wenn es nachts doch noch an den Gefrierpunkt geht. Über den Winter hat der Igel nämlich sehr viel Gewicht verloren und das Futter bietet ihm einen guten ersten Start in den Frühling, bis die ersten Käfer, Würmer und Asseln (seine Leibspeise) wieder unterwegs sind.
In den Sommermonaten abends die Igel dabei zu beobachten, wenn sie auf der Suche nach Futter durch den Garten tapsen, gehört wohl mit zu den schönsten naturnahen Beobachtungen, die in unserer Gartenlandschaft möglich sind.
Der letzte Workshop „Futterstation bauen“ in diesem Jahr findet am 11. November statt. Und dann freut sich das Team vom Naturium mit Patrick darauf, euch im nächsten Jahr wieder tolle Workshops anbieten zu können.
An der neuen Fischaufstiegshilfe, dem Umgehungsgewässer beim Kraftwerk Ering-Frauenstein, wurde im Herbst 2020 die „Erlebnis-Station Umgehungsgewässer“ errichtet.
Neben der Möglichkeit zur Naturbeobachtung und der Nutzung als Unterstand bei Führungen sind hier wechselnde Ausstellungen von Fotografen und Künstlern aus der Region geplant.
Den Anfang machen Bilder von Ingo Zahlheimer, der bereits im Jahr 2014 beim weltweit größten Fotowettbewerb als „Young Wildlife Photographer of the Year“ ausgezeichnet wurde. In unserem Ausstellungspavillon zeigt er die Inseln und Sandbänke der Innstauseen aus der Vogelperspektive.
Hereinschauen lohnt sich! Denn die Werke des jungen Naturfotografen (*1996 in Passau) vermitteln faszinierende und ungewöhnliche Einblicke in die Lebensräume am Unteren Inn – und anschließend lässt sich von der Station aus noch beobachten, was sich im Umgehungsgewässer alles tut.
Eine vom Naturium am Inn eigens erstellte Ausstellung macht die bewegte Geschichte des Unteren Inn erlebbar. Die Wanderausstellung ist das Ergebnis des vom Bayerischen Umweltministerium geförderten Projekts „Zeitzeugen der Inn-Entwicklung“ der Umweltstation Naturium am Inn.
Auf acht Rollups können Besucherinnen und Besucher die verschiedenen Phasen der Inn-Entwicklung nachvollziehen – unter anderem mit alten Karten, die Menschen aus der Region dem Projektteam zur Verfügung stellten. So war der einstige Wildfluss weit verzweigt, mit unzähligen Nebenarmen, die sich nach jedem Hochwasser neu verlagerten. Auf alten Gemälden ist zu erkennen, dass der Inn – trotz der schwierigen Bedingungen – früher als rege Wasserstraße genutzt wurde. Durch die besondere Situation am Unteren Inn – breite Staubereiche, sehr hohe Schwebstofffracht – bildeten sich wertvolle „Lebensräume aus zweiter Hand“, die unter anderem einer Vielzahl von Wasservögeln zur Heimat wurden.
Das Team vom Naturium am Inn freute sich über die eingesandten Karten und Bilder aus der Region, sowie auch über die Anekdoten von abenteuerlichen Innüberquerungen und Blutegelhändlern bis zu Bunkern und Innfähren.
Beim Enkel-Großeltern-Tag in den Sommerferien stellten die junge und ältere Generation unter anderem ihre Gedanken, wie ihr persönlicher „Traumfluss“ aussehen sollte, gemeinsam kreativ dar. Als Ergebnis des Kinderferienprogramms sind unter dem Motto „früher – heute – morgen“ drei Drehscheiben zur Inn-Entwicklung Bestandteil der Wanderausstellung geworden. An einer Hörstation können Besucherinnen und Besucher spannenden Interviews lauschen – Großeltern und andere „Zeitzeugen“, die am Inn aufgewachsen sind, erzählen ihre Erlebnisse am und mit dem Fluss.
Zum Abschluss des Projekts nutzten einige der Beteiligten die Möglichkeit zum Austausch und gemeinsamen Besichtigen der Ausstellung. Claudia Schmidt, Leiterin der Umweltstation, dankte allen, die mitgemacht haben.
Die Wanderausstellung “Alles im Fluss?! - Zeitzeugen der Inn-Entwicklung” kann von Museen und öffentlichen Einrichtungen in der Region am unteren Inn kostenlos ausgeliehen werden.
Nachdem das Naturium am Inn im April 2021 zu einer von 60 staatlich anerkannten Umweltstationen in Bayern ernannt wurde, kam der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber im Oktober 2021 persönlich nach Ering, um der Leiterin der Umweltstation, Claudia Schmidt, offiziell die Urkunde zur Anerkennung als Umweltstation zu überreichen.
Nachdem der Umweltminister sich in die Goldenen Bücher des Landkreises Rottal-Inn und der Gemeinde Ering eingetragen hatte, machte er gemeinsam mit Landrat Michael Fahmüller und den weiteren Gästen einen Spaziergang zum Stausee Ering-Frauenstein, um selber einen Blick auf das Vogelparadies zu werfen.
Im Link zur Mediathek von Niederbayern TV findet man den Beitrag von Helmut Degenhart zum Besuch des Umweltministers in Ering.
Niederbayern TV war zu Dreharbeiten bei uns im Naturium in Ering. Gefilmt wurde die Ausstellung in Ering und in Frauenstein. Auch die Vogelwelt auf den Verlandungszonen im Stausee sowie das neue Umgehungsgewässer und das Leben auf der Brenne waren Thema im Film.
Wer sich den Film, der am 29.8.2021 ausgestrahlt wurde, anschauen möchte, kann das jetzt in der Mediathek von Niederbayern TV unter folgendem Link:
https://passau.niederbayerntv.de/mediathek/video/lebenslust-gfrein-lacha-umweltstation-naturium-ering-am-inn-lkr-pa/
Es gibt auch eine Kurzversion von ca. 4-5 Minuten Länge - siehe folgenden Link:
passau.niederbayerntv.de/mediathek/video/lebenslust-umweltstation-naturium-ering-am-inn/
Aus dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz hatten wir die gute Nachricht erhalten: Das Naturium am Inn ist mit Wirkung vom 1. April 2021 als staatliche Umweltstation anerkannt! Damit sind wir eine von 65 Einrichtungen in Bayern, die diesen Titel tragen.
Staatlich anerkannte Umweltstationen sind Einrichtungen der außerschulischen Umweltbildung. Sie werden von öffentlichen oder privaten Institutionen betrieben, sind für die Allgemeinheit zugänglich und bieten ganzjährig ein hochwertiges Umweltbildungsangebot. Ziel ist es, ein räumlich ausgewogenes, flächendeckendes Netz von Umweltstationen zu errichten und auch langfristig zu sichern, um damit nachhaltig eine wohnortnahe Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Bayern zu ermöglichen.
Für die Anerkennung als Umweltstation müssen verschiedene Kriterien erfüllt werden: Neben zwei Vorprojekten gehört dazu unter anderem ein umweltpädagogisches Konzept.
Zum Beispiel für Kinder und Jugendliche:
Was krabbelt und summt da in der Wiese? Wie fühlt sich Baumrinde an? Warum ziehen Vögel? Was heißt eigentlich „nachhaltig“?
Diesen und anderen Fragen wollen wir auf den Grund gehen und die Natur mit allen Sinnen erleben: Wir gehen mit den Schulklassen, Kindergarten- oder Jugendgruppen an den Unteren Inn oder kommen mit dem NaTour-Wagon direkt an die Schule. Auch in den Ferien wird’s bei uns nicht langweilig und Geburtstage kann man hier auch prima feiern.
Aber nicht nur Kinder dürfen bei uns über die Natur am Unteren Inn ins Staunen geraten, sondern auch Erwachsene. In unserem Veranstaltungsprogramm ist für jeden was dabei: Führungen und Workshops zu verschiedenen Themen. Anfragen von Gruppen – ob Betriebe, Vereine, soziale Einrichtungen oder private Gruppen – nehmen wir gerne entgegen.
Außerdem bieten wir Fortbildungen für Multiplikatoren wie Lehrer/innen oder Erzieher/innen an. Verschiedene weitere Projekte und Wechselausstellungen runden das Angebot ab.
Wir freuen uns darauf, unser Angebot zusammen mit den Menschen und Institutionen aus der Region stetig weiterzuentwickeln und die Freude an Natur und Nachhaltigkeit weiterzugeben und gemeinsam zu leben.
Weitere Infos zu unserer Umweltbildung findet Ihr hier.
Bereits in den 1960er Jahren förderten Wasservogelzählungen einen dramatischen Rückgang an Wat- und Wasservögeln zu Tage. Grund hierfür war vor allem der Verlust von Lebensraum. Um diese Lebensräume für die darauf angewiesenen Vogelarten zu schützen, wurde am 2. Februar 1971 in der Stadt Ramsar im Iran eine internationale Vereinbarung zum Schutz von „Feuchtgebieten von internationaler Bedeutung“ geschlossen.
1976 trat auch Deutschland der Ramsar-Konvention bei und meldete insgesamt 31 Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung, davon acht in Bayern. Neben Chiemsee, Ammersee und Starnberger See befinden sich darunter die Donauauen, der Lech-Donau-Winkel, der Ismaninger Speichersee, die Bayerische Wildalm und der Untere Inn zwischen Haiming und Neuhaus.
Die sogenannte „Ramsar-Konvention“ stellt damit das erste globale Naturschutzabkommen dar, dass sich den Schutz eines bestimmten Lebensraum-Typs zum Ziel setzt und war ein Wegbereiter für das Übereinkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt. Dabei gilt das Prinzip des „wise use“. Sie setzt damit nicht auf einen vollkommenen Nutzungs-Verzicht, sondern auf nachhaltige, ausgewogene Nutzung, die die natürlichen Verhältnisse im Ökosystem erhält.
Dennoch leistet die Ramsar-Konvention bis heute weit mehr als den reinen Schutz der Feuchtgebiete. Zahlreiche Zugvögel sind auf sogenannte „Trittstein-Ökosysteme“ angewiesen. Hier können sie rasten und ihre Reserven auf dem anstrengenden Zug auffüllen.
Auch das Europareservat Unterer Inn bildet mit seinen Schlickflächen und seichten Verlandungszonen in den Stauseen ein solches Trittstein-Ökosystem und wird damit alljährlich im Frühling und Herbst zur Drehscheibe im interkontinentalen Vogelzug. Darüber hinaus bieten die Schilfgürtel seltenen Vogelarten geschützte Brutplätze, so z.B. der in Bayern vom Aussterben bedrohten Zwergdommel. Auf den bewaldeten Inseln in den Stauseen brüten echte Raritäten wie die Nachtreiher. Die ruhigen Bereiche zwischen den Inseln werden von mausernden Wasservögeln als Rückzugsort genutzt und locken beispielsweise Scharen von Großen Brachvögeln an den Unteren Inn.
„Es erfüllt mich mit Stolz, dass unser Landkreis Rottal-Inn an dieser internationalen Naturschutz-Konvention beteiligt ist und unsere wunderschöne Landschaft und Tierwelt am Unteren Inn dadurch noch für viele Generationen geschützt wird“, so Landrat Michael Fahmüller.
Zahlreiche Akteure wie Wasservogel-Zähler, Bund Naturschutz, Landschaftspflegeverbände und die Zoologische Gesellschaft Braunau (um nur einige zu nennen) setzen sich vor Ort für den Wasservogelschutz am Unteren Inn ein. So bringt beispielsweise das Naturium am Inn Besuchern und Ortsansässigen den Feuchtgebietsschutz näher. Unterstützt wird es dabei von der Ramsar-Gebietsbetreuung, die auch mit den örtlichen Landnutzern im Austausch steht. „Denn nur, wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir uns auch in den kommenden 50 Jahren über zahlreiche gefiederte Gäste aus aller Herren Länder am Unteren Inn freuen,“ so die Gebietsbetreuerin vom Unteren Inn, Andrea Bruckmeier.
Ramadama in der Eringer Au
Im Februar hatte das Naturium zusammen mit Andrea Bruckmeier von der Gebietsbetreuung Unterer Inn zum „Ramadama“ in der Eringer Au aufgerufen.
Bewaffnet mit Eimern, Gummihandschuhen und Greifzangen machte sich dann eine starke Truppe, bestehend aus Mitgliedern der Eringer Jägerschaft, Naturium-Guides und weiteren fleißigen Helfern auf den Weg, die Eringer Au von herumliegendem Unrat zu befreien.
In Gruppen aufgeteilt nahmen wir uns den Inndamm und das Umgehungsgewässer, den Naturerlebnisweg, den Bereich im Unterstau und den Biotop-Acker in Eglsee vor. Es kam so eine hübsch große Menge an Müll bei der Aufräumaktion zusammen: wahrlich traurig anzuschauen.
Wir danken allen Helfern für ihr Engagement, uns bei der Aktion zu unterstützen und würden uns freuen, wenn alle beim nächsten Mal wieder dabei sind. So groß die Freude über die vielen Helfer und das Ergebnis war, so nachdenklich stimmt es, dass so viel Müll achtlos in der Umwelt entsorgt wird.
In diesem Jahr hatten das Naturium am Inn und alle Helfer mit dem Wetter beim alljährlichen Großen Flusserlebnistag richtig Glück gehabt. Die Sonne strahlte mit den Anwesenden um die Wette. Elf Informations- und Mitmach-Stationen waren rund um das Kraftwerk auf Frauensteiner und Eringer Seite verteilt sowie am Naturium aufgebaut.
Vom „Ökologischen Handabdruck“ über Mikroskopie, Vogelbeobachtung, Tattoos, Vogelstempel und Samenbomben basteln war alles und noch mehr geboten. Beim Stand der Zoologischen Gesellschaft Braunau konnte man sich die wichtigen heimischen Bienen und Schmetterlinge in Schaukästen zeigen und erklären lassen. An der Station zum Thema „Geologie“ waren viele unterschiedliche Gesteinsarten zum Anschauen vorhanden und man versuchte zu erraten, woher der Inn sie wohl mitgetragen hat.
In Glas eingelegte Ringel- und Äskulapnattern waren zu bestaunen sowie viele interessante Infos über heimische Reptilien und Amphibien gab es an der Reptilien-Station zu erfahren. An der Biber-Station wurde anhand eines echten Biberschädels erklärt, dass die Zähne des Bibers unendlich nachwachsen können und ein Biberfell, das sich überraschend weich anfühlte, konnte man streicheln. Dabei erfuhr man viel Wissenswertes über die Lebewesen, die in den Schutzgebieten am Unteren Inn ihr Zuhause haben.
Die Kinder haben sich auf einem Stempelkärtchen an jeder Station einen Stempel geben lassen und konnten sich, wenn das Kärtchen voll war – aber auch wenn es nicht ganz voll geworden war – im Naturium etwas aus der großen Geschenkekiste aussuchen.
Insgesamt hat uns der diesjährige Große Flusserlebnistag wieder viel Spaß gemacht und wir danken allen, die mitgemacht haben: vom Landkreis Rottal-Inn, der Zoologischen Gesellschaft Braunau, vom BUND Naturschutz und unseren Naturium-Guides! Wir freuen uns schon jetzt auf viele interessierte große und kleine Besucher, an den Stationen auf beiden Seiten des Inn, im nächsten Jahr!
Am Sonntag, den 21. Mai 2023 beging der Landkreis Rottal-Inn das diesjährige Familienfest in Mitterskirchen.
Auch das Naturium am Inn war mit der mobilen Umweltstation, dem „NaTour-Wagon“, wieder dabei. Viel Spaß hatten kleine und große Besucher, ihre eigenen Vogelspuren-Stempel zu basteln und damit unter anderem selbstkreierte Postkarten zu verzieren. Auch wurde fleißig beim Buchstabenrätsel „Finde den Vogel“ gerätselt und per Vogel-Memory das Erinnerungsvermögen auf die Probe gestellt und gleichzeitig trainiert.
In der Vogel-Ausstellung im NaTour-Wagon standen verschiedene Vogelpräparate bereit zum Erkennen und Beschreiben „Wer bin ich?“, „Wo wohne ich?“.
Etwas Nervenkitzel gab es bei der Fühl-Station: hier hieß es „Taste und rate!“ Wer traut sich und ertastet blind, welche Inhalte sich darin befinden?
Zum Schluß begrüßte das Naturium-Team die diesjährige Mostkönigin Laura Roll, die auf einen freundlichen Besuch zum NaTour-Wagon kam.
Über die vielen interessierten Besucher hat sich das Team vom Naturium sehr gefreut und ist sicher beim nächsten Familienfest Rottal-Inn wieder mit dem NaTour-Wagon dabei.
Der NaTour-Wagon, unsere mobile Umweltstation, machte Station in Kirchham und Aigen. Die 1. bis 4. Jahrgangsstufen der Grundschulen Kirchham und Aigen hatten gemeinsam mit ihren Lehrer*innen jeweils eine ganze Woche Spiel und Spaß mit den Umweltbildungs-Materialien des NaTour-Wagon und dem Umweltbildungs-Team des Naturium am Inn.
Die Schüler*innen waren mit Begeisterung dabei, die Umweltbildungs-Themen Auwald, Wiese und Vogelzug kennenzulernen. Wie schaut der Inn eigentlich genau aus? Welche Lebensräume bietet er Tieren und Pflanzen? Viele Fragen wurden mit dem Fluss-Modell, Tier- und Pflanzen-Fotos und Vogel-Präparaten erarbeitet. Sie lernten „ihren“ Zugvogel anhand eines Präparates und eines Steckbriefes kennen und stellten ihn dann den anderen Mitschüler*innen vor.
In drei Gruppen, als „Gänsesäger“, „Amsel“ und „Neuntöter“ und einer Wäscheklammer als Schnabel erkannten die Kinder spielerisch, dass Vögel aufgrund des fehlenden Nahrungsangebotes im Winter, lange Strecken zurücklegen müssen, um in ihre Winterquartiere zu gelangen. Mithilfe des Prinzips „Trittstein“ lernten die Schülerinnen und Schüler, wie wichtig die sogenannten Biotopbrücken als Raststationen für Zugvögel sind, um auf ihrem langen Weg in den Süden und zurück, Ruhepausen einlegen und wieder zu Kräften kommen zu können. Solche Raststationen sind zum Beispiel die Stauseen am Unteren Inn.
Zum Thema Wiese hatten die Umweltbildungs-Referentinnen einen großen Strauß verschiedener Blühpflanzen mitgebracht um den Kindern die Artenvielfalt auf natürlichen Wildblumenwiesen anschaulich zu machen. Es gibt sehr unterschiedliche, aber auch sehr ähnliche Pflanzen. Anhand von unterschiedlich langen Pipetten stellten die Kinder fest, dass es für die unterschiedlichen Blütenformen die passenden Trinkrüssel bei verschiedenen Insekten gibt. Denn manche nektarliebenden Insekten sind auf bestimmte
Pflanzen spezialisiert. Existiert die Pflanze nicht mehr, stirbt der Schmetterling oder die Biene. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass alle Schmetterlinge, Bienen und auch Fliegen wichtige Bestäuber sind.
In diesen zwei Wochen mit dem NaTour-Wagon an ihren Schulen, erfuhren die Kinder Spannendes über die Welt der Tiere und Pflanzen und damit wichtige Zusammenhänge in der Natur. Das Team des Naturium hat sich sozusagen „tierisch“ über die gemeinsame Umweltbildungs-Aktion mit den Schüler*innen gefreut.
Mit dem "NaTour-Wagon" bringt die Umweltstation des Naturium am Inn das Europareservat direkt in die Schulen. So lernen die Kinder auf spielerische Weise ihre heimische Natur kennen.
Mit einem ausreichend starken Fahrzeug kann der NaTour-Wagon wie ein normaler Anhänger transportiert werden. Weitere Informationen gibt es im Naturium in Ering unter naturium@rottal-inn.de oder Telefon 08573-1360.
Am 20. Mai fand auf dem Biotopacker am Vogelturm in Eglsee bei Ering ein bunter Aktionstag zum „Natura 2000-Tag“ und „Internationalen Tag der Artenvielfalt“ mit vielfältigen Info- und Mitmach-Stationen statt.
Mit dabei waren das Naturium am Inn mit der Gebietsbetreuung Unterer Inn, der Zoologischen Gesellschaft Braunau, dem BUND Naturschutz Kreisgruppe Rottal-Inn und der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL).
Groß und Klein hatten eine Menge Spaß unter anderem beim Fangen und Bestimmen von Insekten mit Becherlupen, dem Spazieren auf dem Biotopacker zwischen einer Vielzahl verschiedenster Blühpflanzen, beim Angelspiel und der Vogelbeobachtung mit Spektiv und Ferngläsern. Infos über die Natura 2000-Gebiete am Unteren Inn gab es an der Station der ANL und an den Infoständen des Naturiums und des BN Rottal-Inn.
Ein Erlebnis der besonderen Art war schließlich der Durchzug eines Bienenschwarms. Die Bienen suchten sich sodann einen Baum aus um sich niederzulassen. So gab es für jeden viel Spannendes und Lehrreiches zu erleben am Biotopacker Eglsee.
War das eine tolle Aktion! 12 Kinder aus der Umgebung von Ering waren am Samstag im Naturium um zu entdecken, dass man mit Erde Bilder malen kann.
Jedes Kind hatte eine Handvoll Erde von seinem Lieblingsplatz mitgebracht. Und da so aus jedem Winkel Erings Erde herbei kam, sahen wir, dass die Erde überall anders ausschaut. Erde ist nämlich nicht nur braun. Sie kann hell- und dunkelbraun sein, oder Rottöne haben, oder einen grünen Ton. So entstehen viele Farbvarianten. Die Umweltbildungs-Referentin Angela hat zudem auch ihre Erden mitgebracht. Dabei waren außerdem Ziegel, Kohle und Kreide.
Zunächst mussten die Erden mit einem Stein auf einem Brettchen zerstoßen werden. Um weitere Feinheit zu erlangen kam dies in einen Mörser und wurde ganz fein gemörsert. Da das aber noch nicht reichte, hat man dieses feine Material nochmal gesiebt und heraus kam ein feines Pulver.
Dieses Pulver enthielt nun die Farbpigmente der jeweiligen Erden. Damit die Erden auch auf dem Papier oder Karton gut hielten, wurden die Farben mit Wasser verdünntem Tapetenkleister vermischt. Wenn man Sand auf den Karton gestreut hat konnte man diesen auch farbig bemalen.
So zauberten die Kinder viele schöne bunte Gemälde, die sie ihren Eltern dann beim Abholen stolz präsentierten. Was sie außer ihren tollen Bildern mit nach Hause nahmen, war das Wissen darüber, wie Menschen in früheren Zeiten Farben herstellten und wie sie nun auch Naturfarben ganz leicht selber machen können.
Ein weiteres Ferienprogramm am Naturium findet am Donnerstag, den 8. 9., von 9-12 Uhr, zum Thema "Vogelzug" statt. Die Gebietsbetreuerin Andrea Bruckmeier geht mit Euch zum Inndamm hinauf und zeigt Euch durch ein Fernrohr die Zugvögel, die auf den Sandbänken im Stausee rasten. Mit Spiel und Spaß und einer Brotzeit werdet Ihr einen interessanten Vormittag erleben. Die Anmeldung muss über die Webseite der Gemeinde Ering erfolgen.
Im Frühjahr 2021 startete das Naturium am Inn erstmals mit der Suche nach Naturbegeisterten, die sich gerne als ehrenamtliche Naturführer für das Europareservat Unterer Inn engagieren wollten. Etwas Sinnvolles tun und dabei draußen in der Natur sein, neue Menschen kennenlernen, das eigene Wissen erweitern und Freude daran haben, die eigene Naturbegeisterung an andere weiterzugeben, das sollten die Bewerber mitbringen. Wir waren überrascht, wie viele Bewerbungen bei uns ankamen. Leider konnten wir nur eine begrenzte Anzahl an Bewerbern annehmen.
Rund 15 Tage, verteilt auf mehrere Wochenenden, waren die angehenden Naturführer in Ausbildungsinhalte eingespannt, wie z.B. Landschaftsgeschichte, Renaturierungsmaßnahmen, Grundlagen zur Umweltbildung und Führungsdidaktik. Rechtliche Fragestellungen wurden erörtert und ein Erste-Hilfe-Kurs absolviert. Bei Exkursionen mit den Experten u.a. von der Zoologischen Gesellschaft Braunau oder auch mit den Planern des neuen Umgehungsgewässers am Kraftwerk Ering-Frauenstein, mit Ornithologen, dem Amphibien- und Reptilienbeauftragten und Geologen wurden Details über unsere Tier- und Pflanzenwelt am Unteren Inn vermittelt.
Eine Fülle an Wissen wurde in dieser Zeit erlernt, um zukünftig den Besuchern des Europareservats Unterer Inn die Besonderheiten unserer Region, deren Vielfalt und Schönheit näherzubringen und noch mehr Menschen für die Natur am Unteren Inn zu begeistern.
Bei einer Abschlussfeier im Schloss Frauenstein erhielt jeder Absolvent von Landrat Michael Fahmüller ein Zertifikat ausgehändigt sowie ein kleines Präsent als Dankeschön für ihr Engagement, überreicht vom
Bürgermeister der Gemeinde Mining, Josef Zechmeister und von Claudia Schmidt, Leiterin der Umweltstation am Naturium.
Die frisch gebackenen „Naturium-Guides“, wie ihr Name nun lautet, werden künftig das Naturium bei Führungen für Einheimische und Touristen sowie bei Naturerlebnistagen für Schulklassen und weiteren Veranstaltungen unterstützen.
Das Naturium am Inn freut sich auf die Zusammenarbeit mit den neuen ehrenamtlichen Mitarbeitern und wünscht allen Naturium-Guides spannende Führungen sowie viele interessante Begegnungen und Gespräche mit den Teilnehmern.
Mindestens 1000 Lachmöwen halten sich zur Zeit auf den Verlandungszonen im Stausee am Kraftwerk Ering/Frauenstein auf. Das Brutgeschäft läuft auf Hochtouren.
Bei der Gelegenheit haben wir ein kleines Video von dem "Gewimmel" auf der Sandbank gemacht. Die Biologin Dr. Beate Brunninger erklärt dazu etwas.
Am 22. Mai, dem „Internationalen Tag der Artenvielfalt“ hat sich das Naturium-Team zusammen mit Walter Sage, vom Bund Naturschutz Kreisgruppe Rottal-Inn und der Zoologischen Gesellschaft Braunau, auf den Weg zum Biotopacker nach Eglsee gemacht um Insektenarten zu zählen.
Der Biotopacker war vor etwa 20 Jahren noch ein Maisfeld, das im Zuge seiner Renaturierung in eine reich strukturierte ca. 20 ha große Fläche umgewandelt wurde. Auwald, trockenwarme bis feuchte Wiesen, Tümpel, Sickergraben und Inndamm bieten einer Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Viele Raritäten wurden hier bereits gefunden.
Es war schon erstaunlich, was wir in eineinhalb Stunden alles zu Gesicht bekamen. Trotzdem: es waren weniger Insekten zu finden, als im letzten Jahr – und das nicht nur wegen der feuchten Witterung. Die Artenzahlen sind deutlich rückläufig.
Insgesamt gut 35 Insektenarten kamen zusammen.
Schmetterlingsarten:
Grünader-Weißling, Aurorafalter, viele Idas-Bläulinge, einige vom Gemeinen Bläuling, Braune Tageule, Heidespanner, viele Fliegen-Sackträger. Von solch einem fanden wir sogar eine aus kleinen trockenen Grasteilchen und Steinchen zusammengebaute Puppe, der sogenannte „Raupensack“, in dem die Larve geschützt ihre Entwicklungsstadien durchläuft, damit aber mobil ist und sich Nahrung suchen kann, die aus abgestorbenen Pflanzenteilen besteht. Weiterhin sahen wir einen Schmuck-Kleinspanner, das Weibchen eines Kurzschwänzigen Bläulings und ein Tagpfauenauge.
Käferarten:
Dünen-Sandlaufkäfer (von ihnen viele – aber keinen einzigen Deutschen Sandlaufkäfer), Gemeinen Weichkäfer, Rotbauchiger Laubschnellkäfer, Mausgrauer Schnellkäfer, Gemeiner Pillenkäfer, Gartenlaufkäfer, Trauer-Rosenkäfer, Ameisenblattkäfer, Johanniskraut-Blattkäfer, Glänzender Blütenprachtkäfer (einige), Stachelkäfer.
Libellen: die Frühe Adonislibelle und die Hufeisen-Azurjungfer.
Wildbienen: Sandbiene, Furchenbiene, Schmalbiene, Blutbiene, Ackerhummel, Steinhummel, Erdhummel.
Dann waren da noch: eine Heuschrecken-Nymphe, eine männliche und weibliche Springspinne, zwei Wiesenschnaken bei der Paarung, rote und schwarze Ameisen und Blutzikaden.
Video: Der Fliegensackträger - © Naturium
Am „Internationalen Tag der Artenvielfalt“ machte uns Walter Sage, von der Zoologischen Gesellschaft Braunau und dem BN Kreisgruppe Rottal-Inn, auf dieses kleine schwarze Insekt aufmerksam. Dieser kleine schwarze Falter flatterte zwischen den Gräsern und Wildpflanzen umher und wollte für ein Foto einfach nicht stillhalten. So machten wir eine kleine Filmaufnahme davon. Der Fliegensackträger ist ein Schmetterling, der sich eben besonders gerne auf sonnigen Wiesen mit sandigen Böden und lichten Baumbeständen aufhält, also hier auf dem Biotopacker bei Eglsee genau richtig.
Dieser kleine schwarze Schmetterling kann einem fast leid tun, denn er kann keine Nahrung aufnehmen da er stark verkümmerte Mundteile hat. Nur die Raupe frisst, und sie ernährt sich von vielen verschiedenen Pflanzen: z.B. Wiesensalbei, Spitzwegerich, Brombeeren, usw. Als Sackträger wird er bezeichnet, weil die Raupe sich aus kleinen Pflanzenteilen und Sand ein Gespinst zusammenklebt, das als Sack bezeichnet wird. Mit dem Hinterleib darin zieht sie es auf der Nahrungssuche hinter sich her. Hierdrin häutet und verpuppt sie sich. Nach dem Schlüpfen sucht das Männchen sogleich ein Weibchen auf um sich zu verpaaren. Die Weibchen bleiben flügellos und leben nur wenige Tage. Das Männchen lebt nur wenige Stunden. So führt dieser kleine schwarze Falter ein recht kurzes, dafür aber sehr aktives Leben. Umso schöner, dass wir ihn entdeckt haben und in unserem Filmchen zeigen können.
Am 22. 5., dem internationalen Tag der Artenvielfalt, auf dem Biotopacker in Eglsee, einem vor ca. 20 Jahren naturierten Maisacker, präsentierten sich freudigerweise Bläulinge in größerer Zahl. Vor allem der Idas-Bläuling gab sich die Ehre. Auch einige Exemplare des Gemeinen Bläulings waren unterwegs.
Diese wunderschönen meist himmelblauen Schmetterlinge haben eine Flügelspannweite von etwa 20-35 mm. Es gibt 48 Arten in Deutschland. Ihre Färbung reicht von Blau, Braun und Rot bis Grün und Grau. Bei u.a. Idas-Bläuling, Hauhechel-Bläuling, Wiesenknopf-Ameisenbläuling sind die Flügeloberseiten bei den Männchen blau. An den Flügelunterseiten kann man die Arten unterscheiden. Bei den Weibchen sind die Flügeloberseiten braun.
Die Flugzeit der Schmetterlinge reicht von Ende April bis August, die Raupenzeit von September bis April. Sie bevorzugen eine offene Landschaft mit Ruderalflächen aber auch extensive Feuchtwiesen oder Streuobstwiesen
Sie mögen verschiedene Kleearten, Hauhechel, Disteln oder bspw. Wasserdost. Auf dem Biotopacker findet man sie häufig dort, wo der Hornklee blüht. Dort legen sie auch ihre Eier ab. Die Raupen des Ameisenbläuling z.B. ziehen in Ameisennester und ernähren sich von Eiern und Puppen. Als Raupe überwintert der Bläuling auch.
Früher ausgesprochen häufig, ist der Bläuling heute wegen intensiver Wiesennutzung aus vielen Gebieten verschwunden.
Video: Idas-Bläuling - © Naturium
Video: Die Steinhummel - © Naturium
Neben einigen Hummelarten, die wir am Tag der Artenvielfalt auf dem Biotopacker in Eglsee entdecken konnten, faszinierte uns die Steinhummel besonders. Unermüdlich flog sie von Blüte zu Blüte um Nektar zu sammeln. Hier vollführte sie wahre Kunstflugübungen um nicht mitsamt den Blüten, wie hier beim Hornklee, am Boden zu landen. Der Pollen blieb dabei an ihrem Pelz haften und Blüte um Blüte wurde so befruchtet. Eine wichtige Befruchtungsarbeit, die jede Hummel und jedes andere nektarliebende Insekt leistet. Ohne diese Insekten gibt es keine Wildblumen-Blütenpracht mehr. Auch keine Beeren und Früchte und keine Samen mehr, um diese wichtigen Pflanzen weiterhin in unserer Natur erleben zu können.
Man erkennt die Steinhummel an ihrem schwarzen Pelz und dem leuchtend roten Hinterteil. Sie nistet unter Steinhaufen und Mauern, daher ihr Name. Aber sie ist da flexibel: bezieht auch verlassene Mäuse- und Vogelnester oder Strohhaufen. Sie bevorzugen den Nektar von Klee-Arten, Taubnessel, Kriechendem Günsel und Vogel-Wicke. Aber auch an Obstblüten nascht sie gerne.
Steinhummeln sind äußerst friedfertige Brummer, sie stechen so gut wie nie. Findet man eine erschöpfte Hummel, kann man ihr im Notfall mit etwas Zuckerwasser gefahrlos ein wenig helfen, wieder zu Kräften zu kommen. Wichtig ist: niemals Honig geben! Dieser kann zu Erkrankungen des einzelnen Insekts sowie auch des ganzen Hummelstaats führen.
Am besten hilft man Hummeln, Bienen und Schmetterlingen aber, indem man heimische Sträucher und Blühpflanzen in seinen Garten setzt und Wildkräuter in wenigstens einer Ecke des Gartens gewähren lässt. So kann zu jeder Zeit im Jahr Nektarnahrung zur Verfügung stehen. Damit retten wir nicht nur Insekten, sondern auch unsere heimischen Singvögel, die jedes Jahr immer weniger Insektenfutter zur Aufzucht ihrer Küken finden. Es macht nicht mehr Aufwand, unserer Natur etwas Gutes zu tun, aber es ist so wichtig etwas zu tun.
Seit der Frühling Einzug gehalten hat, ist auch das Leben im Teich des Naturium erwacht. Einer nach dem anderen hat Quartier bezogen. Nun ist die WG bereits gut besetzt. Insgesamt fünf Seefrösche haben wir gezählt. Und das Leben im Teich ist bunt. Von Hellgrün über Braun nach Dunkelgrün. Und sogar Quietschegrün - das ist der Laubfrosch.
Die Seefrösche geben ihr alltägliches Konzert. Wunderschön - und dabei sogar gratis. Sie rivalisieren um die schönsten Plätze auf den Wasserpflanzen im Teich, die zunächst noch spärlich erste Triebe bilden, aber hoffentlich schon bald den Fröschen gute Versteckmöglichkeiten bieten.
Auch eine junge Ringelnatter haben wir entdeckt. Dann hat es Mutter Ringelnatter im letzten Jahr wohl so gut bei uns gefallen, dass sie gleich in die Familienplanung gegangen ist.
So gefällt es auch uns: Wir haben einfache Grundbedingungen geschaffen und die Natur hat sie gerne angenommen.
Ein kurzes Filmchen von den Fröschen in unserem Teich.
Es entwickelt sich Baumbestand
Bereits nach wenigen Jahren gedeihen die ersten Bäume auf den jungen Inseln in den Staubereichen des Inn. Es sind Silberweiden, die dicht an dicht wachsen und mit der Zeit das Schilf zurückdrängen. Eine Weichholzaue entsteht - Lebensraum für Singvögel wie Blaukehlchen, Beutelmeise und Pirol.
Je älter die Inseln werden, umso mehr nimmt die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten zu. Auch der Biber, der in den 1970er Jahren nach seiner Ausrottung hier wieder angesiedelt wurde, trägt als Lebensraumgestalter dazu bei. Es gedeihen Erlen und Traubenkirschen. Nach Jahrzehnten ist der Waldboden im Frühjahr übersät mit Lerchensporn, Buschwindröschen und anderen Blumen. Ein artenreicher Auwald ist entstanden.
Die Auwälder auf den Inseln am Unteren Inn stehen unter Naturschutz. Von daher entwickelt sich die Natur dort ohne Eingriff des Menschen wie in einem Urwald. Die beste Voraussetzung für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt.
Die ersten Pflanzen keimen
Sobald die Verlandungszonen und Sandbänke in den Stauseen des Inn so hoch werden, dass sie im Sommer nicht mehr ständig unter Wasser stehen, beginnen bunt blühende sogenannte Pionierpflanzen wie z.B. Blutweiderich und Zweizahn mit der Erstbesiedelung der jungen Inseln.
Für Lachmöwen, verschiedene Entenarten und auch andere Vögel sind diese Flächen begehrte Brutplätze.
Sehr bald schon wird die Pioniervegetation auf den Inseln durch Schilf abgelöst. So entstehen ausgedehnte Schilfflächen. Diese bilden mit dichtem Bewuchs einen schützenden Lebensraum für so seltene Vogelarten wie z.B. die Große Rohrdommel oder den Drosselrohrsänger.
Wie entstehen die Sandbänke im Stausee?
Noch im 18. Jahrhundert war der Inn ein wilder Fluss mit einem weit verzweigten System von Nebenarmen und Überflutungsflächen. Um 1900 begann man damit, ihn zu begradigen und zu kanalisieren. Durch den beginnenden Bau von Wasserkraftwerken ab 1923 entstand schließlich eine Kette breiter Stauseen.
Als alpiner Fluss führt der Inn gewaltige Mengen an Sand und Feinsedimenten aus den Bergen mit sich. Dieser Gesteinsabrieb bildet in den Stauseen mit der Zeit ausgedehnte Flachwasserzonen und Sandbänke. Tausende Wasservögel finden dadurch Nahrungs- und Rastplätze, die sie während der Zeit des Vogelzuges aufsuchen. Hier finden sie Nahrung in Form von bspw. Schlammröhrenwürmern und Insektenlarven, die sie mit ihren zum Teil recht langen Schnäbeln aus dem Sand herausziehen können.
Der Teil des Unteren Inn, der sich von der Salzachmündung bei Haiming bis zur Mündung der Rott bei Neuhaus/Schärding auf ca. 55 Flußkilometer erstreckt, wurde als international bedeutendes und schützenswertes Feuchtgebiet 1976 in die Ramsargebiets-Konvention aufgenommen und bekam 1979 vom Europarat das Prädikat „Europareservat“ verliehen.
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